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Pop-up Stores: Geschichte, Konzepte und Anwendung

Was sind Pop-up Stores?

Ein Pop-up Store oder Pop-up Shop ist eine temporäre Verkaufsstelle an ungewöhnlichen Orten wie Innenstädten, Freiflächen oder Lagerhallen. Er erscheint überraschend und bietet eine limitierte Verkaufs- oder Präsentationsfläche für Produkte oder Dienstleistungen.

So versteht man unter dem Pop-up Store im engeren bzw. klassischem Sinne einen bereits bestehenden Raum der als Store genutzt wird (z.B. ein leerstehenden Ladenlokals). Der Pop-up Store wird von dem Anbieter (Händler, Dienstleister) in diesen Räumlichkeiten eröffnet, betrieben und wieder geschlossen. Bei diesem Verständnis steht häufig eine Marken-Inszenierung im Vordergrund.

ARC’TERYX Pop-up Store im Wertheim Village Outlet

Abb.:
Beispiel eines Pop-up-Stores in einem Bestandsgebäude vom Wertheim Village Outlet

ARC’TERYX Pop-up Store im Wertheim Village Outlet

Abb.:
Beispiel eines Pop-up-Stores im Bestandsgebäude vom Wertheim Village Outlet

Im weiteren Sinne versteht man dagegen das grundsätzlich „plötzliche auftauchen“ eines Pop-up Store an einem Standort, also unabhängig davon, ob der Raum vorher schon an genau dieser Stelle und Größe vorhanden war oder erst für den Shop errichtet werden muss. Diese „Errichtung“ bzw. Bau des Gebäudes kann über mobile Verkaufsgebäude erfolgen. Dieser Artikel folgt dieser weiteren Sichtweise.

Pop-up Store, mobil

Abb.:
Beispiel eines kleinen, offenen Pop-up-Stores (System MODULBOX) im Outdoorbereich, der innerhalb von Minuten auf- und abgebaut werden kann

Alleine das Erscheinen eines neuer Stores in der bekannten Umgebung des Kunden, vielleicht sogar in Kombination mit einem schnell errichteten Verkaufscontainer, erreicht eine sehr hohe Aufmerksamkeit bei den Kunden.

Pop-up Stores: Die besten Systeme für Indoor und Outdoor Standorte im Vergleich

Gute Lagen sind knapp. Eine ideale Möglichkeit gute Standorte zu finden, ist die Bestückung bestehender Freifläche mit einem Pop-up Store, wie in Shopping-Center oder vor SB-Warenhäusern.

Freiflächen im Indoorbereiche sind beispielsweise die Sonderverkaufsflächen, die in Centeranlagen, Vorkassenzonen, Flughäfen oder Bahnhöfen extra für diesen Verkaufs- oder Präsentationszweck vom Vermietungsmanagement des jeweiligen Centers vorgehalten werden. Auf diesen Flächen finden saisonale Ostermärkte genauso statt, wie Vertragsverkäufe durch Promotoren des ADAC oder eines Mobilfunkanbieters. Die fehlende Räumlichkeit können nur aus ein paar Theken oder Regalen oder bis zu einem rund-um geschlossenen Shop bestehen.

Im Outdoorbereich bestehen wetterbedingte Einschränkung für die verkäuferische und werbliche Nutzung der Freiflächen. Das Minimalequipment eines Verkäufers oder Promotors wird immer auch durch visuelle werbliche Mittel (z.B. Fahnen, Theken, Zeltpavillons) unterstützt. Dieses Minimal-Equipment kann in wenig Minuten oder Stunden aufgebaut und wieder abgebaut werden. So lassen sich diese Verkaufsstätten täglich neu errichten. Derartiges bauliches Equipment wird üblicher Weise nicht als Pop-up Store bezeichnet.

Mobile und modulare Verkaufsgebäude sind ideale Verkaufssysteme

Je umfangreicher jedoch die Leistungs- und Warenpräsentation im Outdoorbereich wird, desto unzureichender das „leichte Gepäck“ der üblichen Promotioneinsätze. Für diese Fälle kommen mobile und modulare Verkaufsgebäude unterschiedlichster Größe und Bauart zum Einsatz. Die Größe dieser Verkaufsgebäude reicht von einer monolithischen kleineren Einheit, die als ein Stück transportiert und aufgestellt werden kann, bis zum modularen mehrgeschossigen Gebäude (z.B. Messegebäude, Weihnachtshütte) (z.B. Verkaufscontainer und Verkaufskiosk).

Neben dem provisorischen Charakter und der zeitlich begrenzten Verkaufszeit ist somit die Baulichkeit die dritte charakterisierende Eigenschaften die einen Pop-up Store ausmacht.

Pop-up Store, mobil

Abb.:
Beispiel eines Pop-up-Stores aus Container im Outdoorbereich, der innerhalb von Stunden auf- und abgebaut werden kann

Streng genommen sind damit auch alle Saison- und Wochenmärkte Verkaufsorte, an denen Pop-up Stores in großer Zahl zum Einsatz kommen.

Ursachen für das Aufkommen von Pop-Up-Stores

Entstehung, Praxiseinsatz und Beispiele von Pop-up Stores

In der Literatur wird als Entstehung häufig als Entstehungsjahr 1997 in den USA (Los Angeles) genannt. Als eines der ersten Labels in Deutschland gilt „Comme des Garçon“ in Berlin. Diese Entstehungszeit mag für Brands der Bekleidungsbrauche gelten und die damit die stärkere Orientierung an der Inszenierung einer Marke. Am Abverkauf orientierte Pop-up Konzepte waren jedoch zumindest in Deutschland schon wesentlich früher am Markt.

So werden viele Verbraucher die saisonale Umnutzung von Eisdielen im Winter kennen, an denen Marken wie PALASCA GmbH (Gebäck) oder LEBKUCHEN-SCHMIDT gerne diese Eisdielen für den Abverkauf Ihrer Saisonware nutzen. Diese Geschäfte wurden bereits in den 1970er Jahren betrieben. Ein weiteres Beispiel Pop-up Stores in Deutschland entstand aus der Nutzung leer stehenden Ladenlokalen, sogenannten Leerständen, in guten Innenstadtlagen waren die temporären die BERTELSMANN CLUB Filialen in den 90er des letzten Jahrhunderts.

Auch SHOPUNITS realisierte zwischen 2006 und 2010 für ARCOR und VODAFONE ein mobiles Pop-up Store Konzept zum deutschlandweiten Verkauf von Mobilfunkverträgen vor SB-Warenhäusern und Hauptbahnhöfen.

Zu diesem Zweck wurden im ersten Schritt Freifläche angemietet. Zum Einsatz kamen 7 ca. 12,5 qm große und fix-und-fertig eingerichtete Pop-up Stores vom Typ CityCUBE. Diese Pop-up Shops wurden innerhalb weniger Stunden aufgestellt und eröffnet. Je nach Verlauf des Geschäftes bzw. Dauer der Kurzzeitmietverträge, wurden diese genauso innerhalb weniger Stunden wieder geschlossen und abtransportiert.

Betrieben wurden diese temporären Filialen in der Regel von Vertragspartnern, die bereits einen bestehenden Store in der Stadt besaßen. So konnte von der Store Eröffnung bis zu seiner Schließung auf bestehendes Personal und Material zurückgegriffen werden.

Gründe für den Einsatz eines Pop-Up-Store

Die Gründe für den Einsatz eines Pop-up Stores sind so vielfältig wie die Lösungen. Im Folgenden eine kurze Aufzählung der wesentlichen Gründe:

    • Konzeptionelle Gründe
      • Konzept (Ware, Marke) soll vor der eigentlichen Markteinführung getestet werden
      • Lage und Umfeld für den optimalen Verkauf sollen geprüft werden (Teststandort)
    • Marken Inszenierung (oder Verkauf)
      • Markenbildung (mit und ohne Verkauf) stehen hier im Fokus der Aktivitäten
      • Neukunden gewinnen steht im Vordergrund. (Als Marketinginstrument werden die Pops dem Guerilla-Marketing oder auch dem Live-Marketing zugeordnet.)
    • Saisonaler Verkauf (z.B. Weihnachtsmarkt), Wochenmarkt
      • Der reine Verkauf steht im Vordergrund. Das Konzept ist in der Regel bewährt und benötigt zur Durchführung des Verkaufes bestehende Vertriebsstrukturen.



Weiterführende Links zum Thema Pop-up Store:

Neben den vorgenannten internen Links, finden Sie weitere Informationen zu Pop-up Stores unter:


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